Yin Yoga ist ein langsamer, passiver Yoga-Stil, bei dem die Asanas vorwiegend im Liegen oder Sitzen und ohne aktive Muskelanstrengung ausgeführt werden. Teilweise bleiben wir ein paar Minuten lang in einer Haltung. Es geht darum, loszulassen und eine meditative Haltung einzunehmen. Wir dehnen das tiefliegende Bindegewebe, die Faszien, sowie unsere Muskeln. So hilft Yin Yoga gegen Verspannungen, erhöht unsere Beweglichkeit, harmonisiert den Energiefluss in unserem Körper und sorgt für einen ruhigen Geist.
Ein Plädoyer für mehr Yin in unserem Leben!
... und warum die Meisten von uns das so dringend brauchen.

Yin Yoga harmonisiert unseren Energiefluss und macht uns lebendiger.

In unserem Körper gespeicherte Emotionen können wir durch die gezielten Dehnungen aus- und auflösen. Es gibt viele Hinweise darauf, dass das ursprüngliche Yoga, das vor über 5000 Jahren in Indien entstand, dem heutigen Yin Yoga sehr ähnlich war. Yin Yoga ist für Einsteiger sowie fortgeschrittene Yogis geeignet.

Yin und Yang bilden eine Einheit.

Yin Yoga basiert auf dem Konzept von Yin und Yang. Yin ist das Stabile, Introvertierte, Versteckte. Yang steht für Veränderung, Bewegung, das Extrovertierte. Yin repräsentiert das weibliche, Yang das männliche Prinzip. Betrachtet man das bekannte Ying und Yang Symbol so wird deutlich, dass beide Aspekte gleichwertig sind und sich perfekt ergänzen. Nur gemeinsam sind sie vollkommen. Das eine kann und soll nicht ohne das Andere sein. Yin enthält einen Teil Yang in sich und umgekehrt. Mentale, körperliche und emotionale Gesundheit können wir nur erreichen, wenn Yin und Yang in Balance sind.
Die Meisten Menschen brauchen mehr Yin in ihrem Leben.
In unserer heutigen Welt herrscht ein sehr Yang-lastiger Lebensstil vor, der geprägt ist von Kontrolle, Leistungsdruck und einer ständigen Aktivität im Außen. Das ist so normal, dass wir das oftmals garnicht mehr wahrnehmen. Außerdem leben wir in einem Zustand der permanenten Reizüberflutung. Ein Mensch heutzutage muss innerhalb einer Woche so viele Eindrücke verarbeiten wie es vor ein paar hundert Jahren innerhalb eines ganzes Lebens der Fall war. Das Problem daran ist, dass wir heutzutage nicht mehr verarbeiten können als ein Mensch im Mittelalter. Übersetzt heißt das: wir stehen unter Dauerstress. Daher brauchen die Meisten von uns mehr Yin in ihrem Leben, um wieder in Balance zu kommen. Das heißt, die Ausrichtung nach Innen, Entschleunigung, Vertrauen.

Sei du Selbst. Alle Anderen gibt es schon. Oscar Wilde

Die Einzigartigkeit eines Jeden stelle ich in meinen Yin Yoga Stunden in den Mittelpunkt. Es gibt kein körperliches Ziel, keine bestimmte Endposition zu erreichen. Jeder Körper ist anders, und somit sieht die selbe Asana bei Jedem anders aus. Wenn ich überhaupt von Ziel spreche dann, sich selbst in seiner Individualität, seinem körperlichen, mentalen und emotionalen Zustand – so wie er sich in dem Augenblick zeigt - anzunehmen. Und dabei zu wissen, dass jeder Zustand vorrübergeht, sich wandelt und entwickelt. Und sollte es uns nicht gelingen, uns anzunehmen, so können wir für den Moment lernen, sogar das zu akzeptieren. Mit der Annahme unserer Selbst hört der Kampf auf, und so kann Entspannung und mit ihr wahre Veränderung geschehen.
Wir benutzen nicht den Körper um in die Haltung zu kommen sondern die Haltung um in den Körper zu kommen. Bernie Clark